top of page

Was ist Trauma?


ree


Der Begriff Trauma wird verwendet für das Erleben einer Diskrepanz zwischen einem bedrohlichen bzw. als bedrohlich erlebten Ereignis und den individuellen Möglichkeiten, das Erlebte zu verarbeiten. Trauma ist die Folge von überwältigenden, als lebensbedrohlich erlebten Erfahrungen, die die natürlichen Bewältigungsstrategien des Organismus überfordern. Der Organismus kann sich im Anschluss nicht mehr ordentlich selbst regulieren und zu einem freien Lebensfluss zurückkehren, er bleibt sozusagen in der Erfahrung „stecken“. Im Gegensatz dazu z.B. bei Verletzungen und Schicksalsschlägen, die keine Traumatisierung zur Folge haben, kann sich der Organismus nach einer gewissen Zeit selbst regulieren und zum normalen Leben wie es vor dem Erlebnis war zurückfinden, bei Trauma ist dies nicht der Fall.

Bindungs-, Entwicklung und Schocktrauma

Wenn von Trauma gesprochen wird denken die meisten Menschen eher an Schocktrauma. Schocktrauma istein Sammelbegriff für psychische und körperliche Beschwerden, die als Folge eines negativen, erschütternden gut abgrenzbares Ereignis aufgetreten sind, wie zum Beispiel : ein Verkehrsunfall, ein Überfall, ein plötzlicher Tod eines nahestehenden Menschen usw. 

Ein Entwicklungstrauma ist ein Schocktrauma, das in früher Kindheit stattgefunden hat und die nachfolgende individuelle Entwicklung signifikant beeinträchtigt hat.  

Das Bindungstrauma beschreibt im Wesentlichen eine Dysregulation aufgrund von «nicht sicheren» Bindungserfahrungen in der Kindheit, wodurch ein massiver innerlicher Konflikt zu dieser Bezugsperson (meist Eltern) entstanden ist unter der die Bindung stark gelitten hat.

Zum Bespiel durch körperliche oder emotionale Vernachlässigung, Trennung, Existenzängste, Stress, Überforderung der Bezugspersonen u.v.m.

Neuste Forschungen haben gezeigt, dass die Folgen von Schocktrauma, auch meist im Zusammenhang mit Bindungstrauma zu verstehen sind.  In den letzten Jahren ist das Bewusstsein über Trauma gewachsen, sodass verstanden wurde, dass frühe negative Bindungserfahrungen gravierendere folgend haben, als Schocktrauma im Erwachsenenalter.

 

Einige typische Symptome von Trauma:

  • Resignation, Kollaps, Verzweiflung, Depression, Dissoziation

  • Sich von sich und anderen abgeschnitten fühlen

  • Scham, Schuldgefühle, Selbstzweifel, Selbstablehnung 

  • Erhöhte Schreckhaftigkeit

  • Albträume, Schlafstörungen

  • Überforderung (Überschwemmung oder Abspaltung) mit Gefühlen und Bedürfnissen

  • Mangel an Abgrenzung

  • Das Kurzzeitgedächtnis ist eingeschränkt.

  • Ein Gefühl ständiger nervlicher Anspannung und gleichzeitig wie betäubt sein, wie neben sich stehen.

  • Ständiges Grübeln

  • Abspaltung

  • Überidentifikation u.v.m.

Je mehr sich ein Mensch vom «Trauma» entfernt desto mehr fühlt er sich:

  • Lebendig, zuversichtlich, Handlungsfähig

  • Im guten Kontakt mit sich und anderen

  • Im gesunden Kontakt zu Gefühlen und Bedürfnissen

  • In Selbstliebe und Selbstakzeptanz

  • In innerer Balance

  • Präsent im Hier und jetzt

  • Neugierig, Verbunden und Frei

 

Wenn keine Bindungs- und Entwicklungstraumata vorhanden sind, fließt das Leben in allen Bereichen durch. In der Partnerschaft, im Beruf, auf der Körperebene, wir sind im Kontakt mit uns und der Welt, fühlen uns wohl und sicher, können auf Menschen zugehen, die uns interessieren und von Menschen weggehen, die uns nicht guttun. Wir erfahren Zustände von Fülle, Neugierde, Lebendigkeit, Authentizität und Selbstwirksamkeit. 

Kommentare


Jérôme Rey - Logo
bottom of page